Das 10. Jubiläum der SINN MAINZ OPEN wäre beinahe vom Turniersieg des gebürtigen Mainzers und beim TSC ausgebildeten Mika Lipp (DTB 90) gekrönt worden. Nachdem er zur Freude der rund 2500 Zuschauer an den drei Tagen im Viertelfinal erst Titelverteidiger Jonas Pelle Hartenstein (TC Blau-Weiss Berlin, DTB 41) mit 7:6 6:1 ausschaltete, bezwang er im Halbfinale auch den an 4 gesetzten Luca Matteo Sobbe (TC Steinhorst, DTB 49) in zwei Sätzen (6:3, 6:4). In einem umkämpften Finale musste sich der für Eintracht Frankfurt spielende Lipp nach drei Sätzen Marcel Zielinski (TC Parkhaus Wanne-Eickel, DTB 87) mit 6:1, 1:6 und 4:6 geschlagen geben. „Ohne parteiisch zu sein, aber wir hätten es dir so sehr gegönnt“, gab Turnierdirektor Hans Beth bei der Siegerehrung augenzwinkernd zu.
Mit Turnierdebütant Marcel Zielinski fand die Jubiläumsausgabe des durch den DTB ausgezeichneten „besten Turnier Deutschlands“ einen mehr als würdigen Sieger. Im Viertelfinale ließ er dem an 3 gesetzten Noel Larwig (Suchsdorfer Sportverein, DTB 47) beim 6:1, 6:1 keine Chance und im Halbfinale besiegte er auch den Topgesetzten Sebastian Brechtel (1.FC Nünberg, DTB 28) mit 7:5 und 6:2. Auch der Mainzer Lipp erkannte dies an: „Marcel hat es definitiv verdient zu gewinnen.“
Hochklassiges Tennis über drei Tage
Insgesamt schlugen in diesem Jahr 15 Top 100 Spielerinnen und Spieler am Ebersheimer Weg auf. „Wir haben ein ganzes Wochenende voller Spitzentennis gesehen“, schwärmten der TSC Präsident Urs Kern und Hans Beth nach dem Turnier. Darunter auch, die seit Sonntag dreifache Siegerin Luisa Meyer auf der Heide (TC Bredeney, DTB 17). Als erste Spielerin überhaupt gelang ihr den sogenannten „Three-Peat“ zu meistern. In einem spannenden Finale setzte sich Meyer gegen Alexandra Lutz (CaM Nürnberg, DTB 60) durch. Mit 7:6 und 6:2 sicherte sich die Topgesetzte den Titel. „Ich freue mich immer wieder hier her zu kommen, weil wir Spielerinnen hier einfach Tennis spielen können und für uns alles super organisiert wird“, lobte die Siegerin das Turnier. Auch ein Angriff auf eine mögliche weitere Titelverteidigung schloss sie nicht aus: „Wenn es zeitlich wieder passt, komme ich auf jeden Fall wieder.“
Neben dem „Three-Peat“ brachte das Damenturnier aber auch noch eine zweite Geschichte hervor. Mit einer Wildcard trat auch die erste Siegerin der SINN Mainz Open und langjährige TSC-Trainerin Livia Kraus an. Nach einem kräftezerrenden Match im Achtelfinale gegen Alice Violet (Großflottbeker THGC, DTB 68), bei dem allein der erste Satz über 90 Minuten dauerte, musste sich Kraus im Viertelfinale Meyer, auf ihrem Weg zum Titel geschlagen geben. „Nach dem Achtelfinale tat mir einfach alles weh“, sagte Kraus. In diesem Jahr nahmen, neben Livia Kraus, mit Julia Drescher, Laura Shelekhova, Kanida Sabokrouh und Arda Sabokrouh noch weitere TSC-Talente am Turnier teil.
Dem Nachwuchs eine Bühne bieten
Aber auch dem Nachwuchs wurde im Rahmen der 10. SINN MAINZ OPEN wieder eine Bühne gegeben. In 4 Konkurrenzen der U12 und U14 kämpften insgesamt 54 Jugendliche um die Titel, darunter auch einige TSC-Nachwuchsspieler. „Die Jugend ist uns ein großes Anliegen und wir möchten den Jugendlichen eine Bühne bieten sich auf höchstem Niveau zu messen“, sagte Beth im Vorfeld. Bei den U12 Juniorinnen setzte sich die Topgesetzte Paula Smith (TC Bad Homburg) im Finale gegen Pauline Gehre (TC GW Idstein) mit 7:5 und 6:1 durch. Bei den U12 Junioren sicherte sich Tarys Hallas (TC Blau-Weiß Homburg) den Titel. Die Konkurrenz der U14 Juniorinnen entschied die Favoritin Vivien Gipp (TC BW Wiesbaden), die auch an der Damenkonkurrenz teilnahm, für sich. Bei den Jungs triumphierte Gabriel Rohleder (TC Dettingen-Wallhausen), der vom ehemaligen SINN MAINZ OPEN Sieger René Schulte trainiert wird.
Rahmenprogramm als Zuschauermagnet
Wie in jedem Jahr zog nicht nur das hochklassige Tennis auf der Anlage die Zuschauer an, sondern auch das vielfältige Rahmenprogramm, verteilt über das ganze Wochenende. Unter anderem war in diesem Jahr Künstlerin Dorothe Borkes auf der Anlage, die ihr Gemälde des ehemaligen Schweizer Weltranglisten-Ersten Roger Federer präsentierte. Wie immer wurden am Sonntag die Gewinner der großen Preise der Tombola zwischen den Finalspielen gezogen. Dieses durften sich auch wieder zwei TSC-Mitglieder freuen. Turnierleiter und TSC-Spieler Moritz Hildner gewann dabei die Reise für eine Person in den Robinson Club Djerba Bahia. Und auch die wertvolle Rado Uhr, gestiftet vom Mainzer Juwelier Wagner Madler blieb durch den Gewinner Roman Pies beim TSC. Höhepunkt war aber die am Samstagabend stattfindende Red & White Grill Party, an der über 250 Gäste teilnahmen. Neben dem leckeren Essen, das in diesem Jahr ganz im Zeichen der Grand Slams stand, wurde auch für die passende musikalische Unterhaltung gesorgt. Als Überraschungsgäste standen in diesem Jahr die beiden aus der Mainzer Fastnacht bekannten Stimmen „Doppelbock“ auf der Bühne und sorgten für die richtige Mainzer Stimmung. Anschließend füllte die Mainzer Cover-Band „Steplight“, u.a. mit dem TSC-Spieler Leonard Stolz, die Tanzfläche bis spät in den Abend hinein. „Für das nächste Jahr stehen Überlegungen an, unserem Rahmenprogramm zur 11. Ausgabe einen „fastnachtlichen Touch“ zu geben, verriet der Turnierdirektor.
Nicht nur das Entertainment stand im Vordergrund, sondern auch der gute Zweck. Der TSC hat sich das Thema der Organspende bereits vor Jahren auf die Fahnen geschrieben und leistete auch in diesem Jahr mit Infomaterial zum Organspendeausweis für nachhaltiger Aufklärungsarbeit. Auch die neugegründete Rheinhessische Sportstiftung und das Kinderhospiz wurden durch das Turnier finanziell unterstützt, da die Zuschauer freiwillig einen Eintritt in Höhe von 8€ (Erwachsene) bzw. 4 Euro (Jugendliche/Studenten) bezahlen konnten, der den beiden Organisationen je zur Hälfte zugutekommt.
Auch wenn die Durchführung in diesem Jahr erneut reibungslos funktionierte, werden die Veranstalter sich nicht ausruhen und planen bereits für das nächste Jahr, um das Turnier noch „besser“ zu machen. „Wir sind in Gesprächen, das Turnier nochmals aufwerten zu können“, sagte Hans Beth, „Auch im nächsten Jahr dürfen wir wieder hochklassige Teilnehmerfelder mit vielen Top 100 Spielerinnen und Spieler erwarten.“
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